Wie funktioniert das Bezahlen mit Kreditkarte?

Wie funktioniert das Bezahlen mit Kreditkarte?

Mit einer Kreditkarte kann man beinahe überall bezahlen, auch wenn man kein Bargeld dabei hat.

Vom Prinzip her funktioniert eine Kreditkartenzahlung ganz ähnlich wie bei einer EC-Karte:

  • Sie überreichen die Kreditkarte,
  • die Nummer der Kreditkarte wird mit einem Lesegerät eingelesen,
  • anschließend leisten Sie eine Unterschrift,
  • schon ist die Bezahlung erledigt!

Das funktioniert an vielen Verkaufsstellen wie an der Tankstelle, im Hotel, im Restaurant oder im Einzelhandel.

Doch was passiert eigentlich genau während des Zahlungsvorgangs und wie bekommt der Händler sein Geld? Hier finden Sie alle Einzelheiten wie die Bezahlung mit Kreditkarte funktioniert.

Außerdem finden Sie am Ende dieses Artikels einige Hinweise, damit Ihre Kreditkarte immer sicher ist und nicht missbraucht werden kann.

Mit der Kreditkarte bezahlen

Bei der Bezahlung mit einer Kreditkarte bewegen Sie „virtuelles Geld“. Dazu richtet Ihnen der Kreditkarten-Anbieter einen gewissen Kreditrahmen ein, zum Beispiel 5.000 Euro pro Monat. Das Geld können Sie als Karteninhaber bei Vertragshändlern ausgeben.

Mit Kreditkarte bezahlen, zwischen Karteninhaber, Vertragshändler, Kreditkarten-Anbieter
Mit Kreditkarte bezahlen, zwischen Karteninhaber, Vertragshändler, Kreditkarten-Anbieter

Die vier größten Kreditkarten-Anbieter sind:

Was passiert im Hintergrund der Bezahlung?

Hat man seine Kreditkarte im Geschäft oder Hotel vorgelegt, sendet der Einzelhändler oder Hotelier auf elektronischem Weg eine Anforderung über den zu zahlenden Betrag an die Kreditkartengesellschaft.

  1. Dazu stellt das Kreditkartenterminal des Vertragshändler zunächst eine Umsatzanfrage, die elektronisch an die Kreditkartengesellschaft oder eine zentrale Clearingstelle geschickt wird.
  2. Dabei wir geprüft, ob die Karte gültig ist und das Kartenlimit noch nicht ausgeschöpft wurde. Außerdem wird die Höhe der Transaktion geprüft, damit ein festgelegtes Tageslimit nicht überschritten werden kann.
  3. Gleich danach verschickt das Kreditkartenterminal eine Autorisierungsanfrage, um die Bezahlung genehmigen zu lassen.
  4. Als Kunde müssen Sie eventuell Ihre Geheimzahl eintippen.
  5. Wird diese Autorisierungsanfrage von der Kartengesellschaft aktzeptiert, bekommt der Händler das Geld gutgeschrieben.
  6. Sie müssen nun noch eine Unterschrift leisten und damit die Zahlung gültig machen.
  7. Das Kreditkartenunternehmen überweist das Geld an den Vertragshändler. Anschließend holt es sich das Geld bei Ihnen wieder zurück, zu den vereinbarten Konditionen.
Mit Kreditkarte sicher bei Online-Shops bezahlen
Mit Kreditkarte sicher bei Online-Shops bezahlen

Mit der Kreditkarte online bezahlen

Mit der Kreditkarte sind natürlich auch Zahlungen von Online-Einkäufen möglich. Immer mehr Shops bieten diesen Service an, besonders natürlich die großen Anbieter.

Wenn Sie im Internet mit der Kreditkarte bezahlen möchten, sollten Sie unbedingt auf die Verschlüsselung Ihrer Daten achten. Das erkennen Sie ganz leicht an der Internetadresse, die in der Adresszeile Ihres Browsers steht. Dort muss „https“ stehen und die Adresse darf nicht mit „http“ beginnen.

Am Zusatz „s“ erkennen Sie, dass die Seite sicher ist, weil Ihre Kreditkartendaten nur verschlüsselt übertragen werden. Also beispielsweise https://www.Amazon.de.

HyperText Transfer Protocol Secure
HyperText Transfer Protocol Secure

Was hat es mit dieser CVV-Nummer auf sich?

Während des Bezahlvorgangs müssen Sie Ihre Kartennummer, das Ende des Gültigkeitszeitraums und eine Prüfnummer „CVV“ eingeben.

Die CVV-Nummer ist ein dreistelliger Zahlencode, der sich auf der Rückseite der Karte befindet.

Der Sicherheitsgedanke ist, dass nur Sie sich als Besitzer der Kreditkarte identifizieren können, weil der dreistellige CVV-Code nur auf der Rückseite der Karte aufgedruckt ist.

Genauer gesagt, handelt es sich um den CVV2-Code, der weder auf dem Magnetstreifen, noch im elektronischen Chip der Kreditkarte gespeichert ist. Sie müssen den CVV-Code also immer wieder neu eingeben.

Haben Sie diese Daten in der Maske des Internet-Shops eingetragen, fragen die Computer des Shop-Anbieters im Hintergrund bei der Kreditkarten-Gesellschaft nach. Von dieser Umsatz- und Autorisierungsanfrage bekommen Sie normalerweise nichts mit, weil die elektronische Übertragung sehr schnell abläuft.

Viele Geschäfte im Internet werden über so genannte Payment-Prozessoren abgewickelt. Dies sind Unternehmen die darauf spezialisiert sind, ihren Geschäftskunden eine große Zahl an Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, wie Kreditkartenzahlung, Lastschrift, Paypal, Sofortüberweisung, Geschenkkarten. Solche Spezialfirmen werden auch Kreditkartenprozessoren genannt.

Payment Prozessoren bei Kkreditkartenzahlung
Payment Prozessoren bei Kkreditkartenzahlung

Es gibt unterschiedlich Kartenarten, die gleichzeitig die Rückzahlung des ausgegeben Gelds regeln.

Chargekarten

So genannte Chargekarten sind in Deutschland am weitesten verbreitet.

Als Karteninhaber erhalten Sie am Ende des Monats eine Abrechnung mit allen Einzelbeträgen. Das Kreditkartenunternehmen zieht den gesamten Betrag sofort von einem Girokonto ein.

Für den Zeitraum zwischen Kreditkarten-Einsatz und Abbuchung aller Beträge erhalten Sie ein zinsloses Darlehen. Bei den Sparkassen fällt jedoch häufig eine Jahresgebühr an.

Kreditkarte mit revolvierendem Kredit
Kreditkarte mit revolvierendem Kredit

Echte Kreditkarte mit revolvierendem Kredit

Besonders in Nordamerika sind die „echten“ Kreditkarten verbreitet. Mit diesen Kreditkarten lässt sich bis zum Kartenlimit bezahlen, ohne dass der gesamte Kreditbetrag sofort wieder zurückgezahlt werden muss.

Häufig bezahlen die Karteninhaber monatlich nur einen festen Tilgungsbetrag an das Kreditinstitut zurück. Die Anbieter finanzieren sich über auflaufende Zinsen, die im zweistelligen Bereich liegen und mit beachtlichen Summen zu Buche schlagen können.

Andere Rückzahlungsmodalitäten sind zum Beispiel mindestens 10 % des ausstehenden Kreditsbetrags zurück zu bezahlen. Hierzu gibt es sehr viele Möglichkeiten.

Weil die Zahlung mit der Kreditkarte so einfach möglich ist, verführt das viele Personen dazu über ihre Verhältnisse zu leben. Sehr unkompliziert lassen sich Dinge anschaffen, die man sich sonst nicht hätte leisten können. Entsprechend hoch ist die Überschuldung in den USA.

Prepaid Kreditkarten

Das Prinzip einer Prepaid Kreditkarte kennen Sie von Prepaid-Mobilfunkverträgen. Diese Kreditkarten werden mit einem Betrag aufgeladen. Anschließend lässt sich das Guthaben für Kreditkarten-Zahlungen einsetzen.

Die Inhaber profitieren international von der bequemen Zahlungsweise, machen jedoch keine Schulden. Allerdings müssen Sie etwas im voraus planen und das Geld vorab an das Kreditinstitut überweisen.

Was tun, wenn Sie Ihre Kreditkarte verlieren?

Sie haben Ihre Kreditkarte verloren oder sie ist gestohlen worden?

Lassen Sie die Karte bitte so schnell wie möglich sperren.

Sperr-Notruf 116 116

Unter der einheitliche Nummer 116 116 kann man dies für beinahe alle Karten tun. Ansonsten wenden Sie sich an Ihr Kreditinstitut.

Kontrollieren Sie die Bewegungen auf Ihrem Kreditkartenkonto und legen Sie schriftlich Widerspruch ein, wenn Sie Abbuchungen entdecken, die Sie nicht selbst getätigt haben.

Solange Sie nicht fahrlässig gehandelt haben, müssen Sie in der Regel nur einen fest vereinbarten Teilbetrag einer Fremdabbuchung tragen, zum Beispiel 150 Euro.

Sperr-Notruf 116 116
Kreditkarte sofort sperren lassen, unter Tel 116 116

Außerdem überprüfen die Kreditkarteninstitute die Zahlungen auf Unregelmäßigkeiten. Wurde die Karte zum Beispiel an einem weit entfernten Ort verwendet, oder wurde Geld an einen zwielichtigen Bezahlservice gezahlt? Anhand der Transaktionen wird dann versucht, den Betrug aufzudecken.

Ein gewisses Restrisiko des Missbrauchs besteht bei Kreditkarten immer, genauso wie bei Bargeld, Ihrer EC-Karte oder den guten, alten Reiseschecks.

Zum Beispiel können die Kartendaten bei unsicheren Online-Shops ausgelesen werden. Oder jemand fischt weggeworfene Zahlungsbelege aus dem Mülleimer. Erst kürzlich geriet das berührungslose Bezahlen mit Kreditkarte in die Kritik, weil sich die Daten der NFC-Chips auslesen ließen.

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