Ein Freund von mir verzweifelte neulich. Als er mit schweren Rückenschmerzen zum MRT ging, gab ihm sein Arzt eine CD mit seinen MRT-Bildern mit. Diagnose: zwei Bandscheiben sind so gut wie nicht mehr vorhanden. Daher die Rückenschmerzen.
Auf dem Laptop brachte weder er, noch seine Freundin, die Bilder auf der CD zum Laufen.
Dann fragten sie mich und wir versuchten unser Glück zu dritt. Erst als ich den Windows-Explorer auf „Details anzeigen“ (Ansicht -> Details) stellte, wurde der DICOM sichtbar.
Wie kann ich die Bilder auf meiner CD selbst ansehen?
Zum Glück hatten die beiden einen Windows-Rechner. Denn auf der CD ist gleich der passende Player vorhanden. Die Lösung, um MRT-CDs anzusehen ist meist relativ einfach:
Wähle im Explorer „Computer“ aus
Öffne die CD mit einem Rechtsklick wähle den ersten Menüpunkt „Öffnen“.
Klicke doppelt auf das ausführbare Programm, das zum Beispiel „Viewer.exe“ heißen kann.
Falls du die Dateinamens-Erweiterungen wie .exe grundsätzlich nicht angezeigt bekommst, dann kann die Datei auch „Viewer“ heißen.
Auf meinem Mac sieht die Welt schon ganz anders aus. Ein entsprechendes Grafik-Programm musste ich mir erst einmal aus dem Netz laden, um die MRT-CD zu öffnen. Weiter unten beschreibe ich, wie das passende Mac-Programm findest.
Warum eigentlich der ganze Aufwand mit MRT-CDs?
Radiologen speichern die Bilder nicht als JPG-Datei oder im PNG-Format, sondern im DICOM-Format. Und immer öfter geben sie den Patienten eine CD mit den Ergebnissen der MRT-Untersuchung mit.
Auf diese Weise sparen sie sich das Belichten der Fotos und niemand muss mehr große Umschläge mit den Fotos durch die Gegend zu den anderen Ärzten schleppen. Da liegt die Versuchung natürlich nahe die CD am heimischen Rechner aufzumachen. Doch nicht immer gelingt es sofort die Bilder am PC oder Mac zu betrachten.
Wie das dennoch funktioniert, findest du hier als Beschreibung auf dieser Seite.
Die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren. Dabei entstehen viele Daten, die digital vorliegen. Deshalb bietet sich ein Datenträger wie eine CD natürlich besonders an, um das Untersuchungsergebnis zu speichern.
Damit jeder Arzt diese Dateien aufbekommt und gleich noch alle Patienten-Informationen zur Verfügung hat, wurde das DICOM-Format entwickelt. DICOM ist eine Abkürzung für „Digital Imaging and Communications in Medicine“ und ist das Hauptformat für Ärzte.
DICOM ist ein offener Standard, der sich in der Medizin weltweit durchgesetzt hat. So ist es zum Beispiel auch möglich weitere Informationen zu Analyse der Bilder sowie der medizinischen Diagnose abzuspeichern.
Deshalb ist diese Format auf privaten Computern auch nicht verbreitet. Die wenigsten Grafikprogramme können MRT-Dateien lesen und anzeigen.
Wie ein Briefumschlag – Was genau sind MRT-Dateien?
Außerdem kannst du dir eine Dicom-Datei wie den Umschlag vorstellen, den früher die Ärzte mitgegeben haben. In diesem digitalen Umschlag stecken alle Informationen zu den Untersuchungsbildern.
Neben den Bild-Informationen sind in den DICOM-Dateien noch folgende Informationen gespeichert:
- Patientendaten
- Aufnahmebedingungen
- Patientenname,
- Datum und Uhrzeit der Aufnahme
- Geräteparameter
- Arztname
Dabei kann der Umschlag auch mehrere Bilder umfassen, die im TIFF oder JPG-Format enthalten sein können. Machmal werden die Bilder auch komprimiert, entweder verlustbehaftet wie bei MP3-Musikdateien oder verlustlos, wie bei Musik im FLAC-Format.
Daneben gibt es noch weitere Spezialbildformate, die Kliniken verwenden, um Röntgenbilder sowie CT-Aufnahmen zu speichern und zu archivieren.
Wegen dieser Format-Vielfalt liefert die eigentliche Software auch immer einen speziellen Viewer mit, sofern die Geräte bei den Ärzten richtig konfiguriert sind.
Es ist nicht immer so, dass jede Arztpraxis die gleiche Software verwendet. Genau das ist auch der Grund, warum sich das freie Bildformat durchgesetzt hat. Denn für den Arzt ist es damit egal, womit die Bilder erstellt wurden. Jede Praxis und jede Klinik bekommt die Untersuchungsfotos auf.
Bilder der DICOM-Dateien anschauen, mit Viewer-Programm
Meist ist auf der Patienten-CD gleich ein passendes Grafik-Viewer-Programm mit auf die CD gebrannt. Dieser Dicom-Viewer ist für private Zwecke kostenlos.
Suche also zunächst nach einer Datei namens Viewer.exe. Das habe ich in der Kurzanleitung oben bereits beschrieben.
Hier erkläre ich die Schritte zu unserem ersten Versuch ausführlicher:
- Auf der CD befindet sich eine Datei namens Viewer.exe oder Autorun.exe
- Lege die CD ins Laufwerk
- Wähle Computer im Explorer aus
- Klicke doppelt auf „CD-Laufwerk“
- Danach solltest du das Verzeichnis der CD sehen
- Welche Dateien sind vorhanden?
- Suche nach Autorun.exe oder Viewer.exe und klicke doppelt darauf
- Danach sollte sich das Anzeigrogramm öffnen
Falls du kein passendes Programm auf der CD findest, dann gibt es einige gute Viewer im Netz. Dort kannst du das Spezialgrafik-Programm für alle Betriebssysteme herunterladen.
- microdicom.com, „MicroDicom Viewer, Free DICOM viewer and software“
- oder Google einfach nach „DICOM Viewer„
Achte beim Download unbedingt auf das passende Betriebssystem, zum Beispiel ob es Windows als 32- oder 64-Bit System läuft. Bei Apple-Systemen erkennst du die Unterschiede an den Codenamen wie Snow-Leopard oder Mavericks.
Lade also die passende Version herunter und installiere die Software.
Danach solltest du die MRT-Dateien endlich ansehen können. Falls ein Doppelklick auf die Datei nicht hilft, probiere es über das Datei-Menü des Programms, wähle dort das CD-Laufwerk und darunter die Datei aus.
Bei leicht beschädigten CDs oder wenn das CD-Laufwerk komische Geräusche macht, kann es auch besser sein, wenn du die MRT-Dateien vorher auf die Festplatte kopierst.
Die DICOM-Spezialsoftware bleibt den Medizinern vorbehalten. Ich kann auch nur jedem davon abraten anhand der Bilder eine eigene Diagnose zu versuchen oder im Internet nach Krankheiten zu recherchieren. Frage deinen Arzt nach seiner/ihrer Meinung und lasse dir die Diagnose erklären. Sonst macht man sich nur selbst verrückt.