Der Traum vom eigenen Haus ist ein großer Wunsch vieler Menschen und erfordert eine durchdachte Finanzierung.
Falls Sie einen Hausbau oder Hauskauf planen, gilt es bestimmte Voraussetzungen zu beachten. Zum Hausbau sind ein regelmäßiges Einkommen und Eigenkapital erforderlich.
Eigenkapital dient der Sicherheit
Das Eigenkapital sollte sich auf 20 bis 30 Prozent des erforderlichen Baukredits belaufen und gilt als Voraussetzung für die Gewährung eines Kredits für den Hausbau.
Der Bank dient dieses Kapital als Sicherheit. Außerdem fällt die Höhe der Kreditzinsen geringer aus, je höher das eingebrachte Eigenkapital ist.
Der Baukredit hat in der Regel einen Umfang von mehreren 100.000 Euro und wird in monatlichen Kreditraten an die Bank zurückgezahlt.
Je nach Kredithöhe kann sich die Belastung im Monat auf 1.000 Euro und mehr belaufen. Falls Sie in Zahlungsschwierigkeiten geraten, bietet Ihnen das Eigenkapital ein Sicherheitspolster.
Galten Bausparverträge nicht mal als finanzielle Allzweckwaffe?
Eine Möglichkeit das Eigenkapital anzusparen ist ein Bausparvertrag. Dort zahlen Sie monatliche Raten auf ein Bausparkonto ein. Im Laufe der Jahre sparen sie somit einen Teil des erforderlichen Eigenanteils am Baukredit an. Der Bausparvertrag bietet zusätzlich hohe Sicherheiten.
Oft kann später ein zinsgünstiges Bauspardarlehen für den Hausbau in Anspruch genommen werden. Bei dem derzeit extrem niedrigen Zinsniveau rechnen sich die Zinsen eines Bauspardarlehens jedoch nicht.
Meinen zehn Jahre alten Bausparvertrag habe ich dieses Jahr aufgelöst und lasse mir das angesparte Kapital auszahlen, um den Teil eines Wohnungskredits zurück zu bezahlen.
Wirtschaftlich wäre es Blödsinn gewesen, den Zinssatz von 3,75 Prozent in Anspruch zu nehmen, wenn mich ein Fortsetzungsdarlehen nur 1,8 Prozent Zinsen kostet.
Zur Inanspruchnahme des Bauspardarlehens ist wie beim Baukredit ein Eigenkapital-Anteil von 20 bis 30 Prozent der beantragten Summe notwendig.
Alternativ zum Bausparvertrag bietet sich das Ansparen des Eigenkapitals in Verbindung mit einem Festgeldkonto an. Monatlich wird ein fester prozentualer Betrag des Einkommens per Dauerauftrag auf das Festgeldkonto überwiesen, womit Eigenmittel für das Traumhaus angespart werden.
Wie viel Eigenkapital brauche ich beim Hauskauf?
Die genau erforderliche Summe des Eigenkapitals können Sie auf Basis des Baukredits errechnen.
Wenn sich der Baukredit zum Beispiel auf 250.000 Euro beläuft, sind 75.000 Euro Eigenkapital bei 30 Prozent Eigenkapitalquote erforderlich um den Hauskredit von der Bank zu erhalten.
Zurzeit liegen die Zinsen für den Kredit bei 2 bis 3 Prozent, je nach Bank.
Als Faustregel gilt:
Je höher das Eigenkapital am Baukredit ist,
desto geringer sind die anfallenden Zinsen und Gesamtkosten für den Hausbau.
Generell sollten Sie nur ein Haus bauen oder kaufen, wenn Sie über ein regelmäßiges und ausreichend hohes Einkommen verfügen.
Schließlich müssen die monatlichen Kreditraten pünktlich an die Bank bezahlt werden. Dazu sollten Sie die Ausgaben für Ihren Lebensstandard nicht bis zur Schmerzgrenze reduzieren.
Vielleicht sollten Sie das Leben ein Jahr länger ohne Hauskauf genießen, so gewinnen Sie Zeit mehr Eigenkapital anzusparen. Ganz ohne Eigenkapital wird die Finanzierung teurer und die Verhandlung mit der Bank etwas schwieriger.
Falls sich die zu zahlenden Finanzierungszinsen steuerlich positiv auf Ihr Einkommen auswirken, könnte es aber durchaus wirtschaftlich werden, ein Haus ohne Eigenkapital zu bauen oder zu kaufen.
Dafür sollten Sie jedoch über ein überdurchschnittliches monatliches Einkommen verfügen und den Hauskauf mit Ihrem Steuerberater durch kalkulieren.