Windows 7 in Virtualbox installieren, auf Macbook ohne Laufwerk

Für meine Schwägerin sollte ich Windows 7 auf einem Mac zum Laufen bekommen, weil das Kassenbuch-Programm das sie von ihrem Steuerberater bekommen hat, immer einen Fehler „produzierte“.

Dafür empfahl der nette Verkäufer vom Saturn zunächst das Office-Paket von Microsoft für den Mac. Doch das konnte so gar nicht funktionieren, weil die Kassenbuch-Anwendung von Datev als XLS-Datei mit Active-X Komponenten erweitert wurde. Damit werden verschiedene Berechnungsfunktionen realisiert.

Also musste eine andere Lösung her. Ein Dual-Boot-System über Bootcamp finde ich persönlich zu umständlich. Und mit Parallels als Virtualisierungslösung habe ich zwar gute Erfahrungen gemacht. Aber warum das nicht mehr für mich in Frage kommt, erzähle ich ganz unten auf dieser Seite.

Deshalb empfahl ich ihr Virtualbox.

Auf dieser Seite schreibe ich jetzt also eine Art Anleitung, wie das Betriebssystem Windows7 auf einem Macbook Pro als virtuelles System innerhalb einer Virtualbox installiert werden kann.

VirtualBox ermöglicht den einfachen Datenaustausch zwischen Mac OS X und dem Gastsystem Windows 7. Dieses Gastsystems wird auch Virtualisierung genannt. Das DVD-Laufwerk wird automatisch von VirtualBox eingebunden und dem Gastsystem zur Verfügung gestellt.

Fehlt das optische Laufwerk, wie zum Beispiel beim MacBook Air oder dem Macbook Pro mit Retina Display, dann lässt sich das ISO-Image einer DVD oder CD als Laufwerk-Freigabe auswählen.

Was ist ein virtuelles Betriebssystem?

Das Konzept eines virtuellen Betriebssystems ist anfangs verwirrend. Seit meinen ersten Erfahrungen mit Windows-Computer haben wir alle gelernt, dass Computer booten oder hochfahren müssen.

Bei diesem Startvorgang passieren allerlei kryptische Dinge, die technisch im Verborgenen ablaufen. Doch die Bios-Startmeldung hat bestimmt jeder schon einmal gesehen.

Wie kann ich also ein Betriebssystem auf einem Computer installieren auf dem bereits ein Betriebssystem läuft? Noch dazu sogar Systeme von zwei vollkommen unterschiedlichen Firmen wie Microsoft und Apple.

Virtualbox

Hier kommt die Virtualisierung ins Spiel. Eine Software wie Virtualbox macht nicht viel mehr als dem Gast-System vorzugaukeln, es laufe auf einer eigenständigen Hardware. Alle Tastatureingaben werden weiter geleitet.

Bei Starten wird das DVD-Laufwerk ebenso vorgespielt, wie der Festplattenplatz, der ebenfalls nur virtuell existiert. Das hat sehr große Vorteile, zum Beispiel lässt sich Banking-Software abschotten oder Test-Systeme mit einem anderen Betriebssystem installieren ohne jedes Mal den Rechner neu starten zu müssen.

Wie lässt sich Virtualbox mit den Vorteilen eines virtuellen Betriebssystems also auf einem Mac installieren?

Für diese Anleitung beschreibe ich zuerst, wie die freie Software Virtualbox selbst installiert wird. Dann bereiten wir ein Gastsystem vor. Und darin installieren wir schließlich Windows 7 von einem ISO-Image. Denn eine Installations-DVD benötigst du nicht mehr.

Virtualbox herunterladen und installieren

VirtualBox ist ein Gratis-Tool, mit dem man beispielsweise Windows 7 auf dem Macbook Pro laufen lassen kann.

Die Software kannst du hier herunterladen.

Nach dem Download musst du das Disk-Image öffnen. Mit einem Doppelklick auf „VirtualBox.mpkg“ startest du das Installationsprogramm.

Virtuelles System in Virtualbox vorbereiten

Um Windows 7 unter Virtualbox einzurichten, muss zunächst das Gastsystem angelegt werden. Dies dauert in der Regel nur wenige Minuten.

Als erstes fragt dich Virtual Box nach dem Namen des Gastsystems. In unserem Fall ist das Windows7.

Dann wird von Virtualbox die Hauptspeichergröße (RAM) vorgeschlagen und festgelegt.

Die virtuelle Festplatte wird im nächsten Schritt eingerichtet. In der Regel schlägt Virtualbox 10 Prozent der Festplatten-Kapazität des Host-Systems vor. Für Windows 7 reichen jedoch 10 GB aus. Wenn du für die Festplatte ein virtuelles Image definierst, kannst du diese Größe später auch jederzeit ändern. Außerdem kannst du zusätzliche Festplatten nach Bedarf hinzufügen.

Schließlich ist noch eine Feinjustierung der Grafik-Einstellungen notwendig.

Klicke hierzu beim Gastsystem auf „Ändern“ und erhöhe den Grafikspeicher auf 32 bzw. 64 MB.

Damit sind die Vorbereitungen auch schon abgeschlossen und wir können uns an die Installation von Windows 7 machen

Installationsdateien für Windows 7 als ISO-Abbild herunterladen

Windows 7 wird in der Zwischenzeit als Version ohne Installationsdatenträger verkauft. Im Endeffekt bekommst du nur noch einen Lizenzschlüssel und eine Download-URL für das DVD-Abbild/Image im ISO-Format.

Windows 7 Professional Product Key kaufen

Umso erstaunter war ich, dass selbst die Windows 7 Versionen in der Premium-Edition für unter 30 Euro verramscht werden.

Für die virtuelle Installation ist das perfekt geeignet, weil ich nicht einmal den Umweg über eine DVD gehen muss.

Was ist eine ISO-Datei?

Das ISO-Image wird direkt von Virtualbox als DVD-Laufwerk eingebunden. Computer-Spezialisten sprechen auch vom Mounten eines ISO-Images.

Von USB-Sticks kennst du bestimmt den Begriff unmounten oder auswerfen. Mounten ist das Einbinden eines Massenspeichers, sodass der Computer darauf zugreifen kann.

Und von diesem gemounteten ISO-Image gaukelt Virtualbox der Windows7-Installations dann einfach vor, es würde auf ein DVD-Laufwerk zugreifen. Die gespeicherten Daten sind absolut identisch. Falls du eine SSD-Festplatte in deinem Mac eingebaut hast, passieren die Zugriffe besonders schnell, weil sich nicht mal mehr eine DVD-Scheibe im Laufwerk drehen muss.

ISO-Image als DVD-Laufwerk in Virtualbox einbinden

In Virtualbox kannst du ISO-Dateien direkt als virtuelle DVD einbinden.

Klicke dafür in der linken Spalte auf das virtuelle Windows7-System. Nun erscheinen in der rechten Übersicht sämtliche Einstellungen des virtuellen Systems.

Wähle dort „Massenspeicher“ aus. Es öffnet sich ein weiteres Fenster

Wähle dort die Option „Plattenspeicher“ aus.

Nun erscheint rechts ein Baum mit der virtuellen Festplatte.

Klicke auf das CD-Symbol, es ist etwas versteckt, rechts von dem Auswahlkasten für das CD/DVD Laufwerk.

Durch weiteres Klicken auf den gelben Ordner bindest du das ISO-Image ein.

Nun kannst du die Installation von Windows starten.

Befolge einfach die Anweisung des Installationsmanagers. Darüber legst du die Grundeinstellungen wie Sprache, Benutzername und Passwort fest.

Außerdem fragt dich Windows nach dem Produktkey, den du als Buchstaben- und Zahlenkombination eingeben musst.

Dann noch ein Neustart und deine Windows7-Installation ist einsatzbereit. Viel Spaß mit dem virtuellen Vergnügen!

Für Neueinsteiger oder zum Ausprobieren des Programms stellt sich durch Virtualbox aber eine gute Alternative zu kostenpflichtigen Programmen dar, auch wenn Fusion und Parallels etwa 50 bis 80 Euro kosten.

Virtualbox oder Parallels?

Warum also nicht gleich Parallels installieren? Mit diesem Programm habe ich zwar gute Erfahrungen gemacht. Doch seit meinem Umstieg auf ein Macbook Pro mit Retina-Display funktionierte meine alte Parallels-Version nicht mehr.

Es gibt auch keine Möglichkeit die alte virtuelle Maschine mit einer Windows-Vista-Version unter Mac OS X 10.6 zum Laufen zu bringen. So gesehen, hat mich die Update-Politik von Parallels ins Abseits geschossen.

Das verzeihe ich dem Unternehmen nicht. Deshalb setze ich ab sofort auf Virtualbox von Sun/Oracle. Schließlich kann es nicht schlimmer werden. Aber dafür nutze ich eine freie Software für die ich nichts bezahlen muss.

Für USB das Virtualbox Extension Pack downloaden

Weitere Probleme eine Datei von USB-Stick auf das virtuelle Windows System zu kopieren.
Externe Tastatur anschließen.