Moderne Regenjacke sind wasserabweisend bis wasserdicht. In diesem Zusammenhang haben Sie sich vielleicht gefragt, was der Hinweis auf die Wassersäule zu bedeuten hat.
Der Begriff Wassersäule ist Ihnen vielleicht bei Zelten schon einmal begegnet. Was er in Verbindung mit Jacken bedeutet, erfahren Sie hier auf dieser Seite.
Was sagt die Wassersäule aus?
Die Wassersäule wird in Millimetern angegeben. Der Wert gibt Auskunft über die Wasserdichtigkeit eines Gewebes.
Die Hersteller testen wasserdichte Stoffe in einem Labor, wo zehn Zentimeter des Stoffes unter einem Messrohr gespannt wird.
Der Wasserzylinder wird langsam mit Wasser gefüllt und beobachtet, wann Tropfen unter dem Stoff auftauchen. Pro Sekunde wird die Wassersäule um zehn Millimeter erhöht. Basierend auf der Füllhöhe wird ermittelt, bei wie vielen Millimetern Wasser durch den Stoff gedrungen ist und sich drei Tropfen gebildet haben.
Je höher die Wassersäule,
desto wasserdichter ist das Gewebe der Jacke.
Generell gilt ab 1.300 Millimetern Wassersäule ein Stoff als wasserdicht. Die Atmungsaktivität der Jacke sollte trotz Wasserdichtigkeit bestehen bleiben. Eine wasserdichte und nichtatmungsaktive Bekleidung kann Sie schnell ins Schwitzen bringen, wenn beide Eigenschaften nicht optimal aufeinander abgestimmt wurden.
In Deutschland gelten Textilien als wasserdicht, wenn die Wassersäule bei mindestens 1.500 Millimetern liegt. Die Schweizer haben mit 4.000 Millimetern noch strengere Vorgaben bei wasserdichten Jacken, Hosen und anderer Bekleidung.
Von wasserabweisend bis wasserdicht
Zwischen wasserdicht und wasserabweisend besteht eine fließende Grenze. Neben dem theoretischen Wert aus X mm Wassersäule spielen weitere Faktoren wie die Art der Wassereinwirkung, Druck des Wassers und Dauer der Einwirkung eine entscheidende Rolle.
Die Druckwirkung von Wasser auf den Stoff kommt zum Beispiel durch Wind oder Rucksack zustande. Deshalb übertrumpfen sich die Hersteller mit Angaben von 10.000 mm bis 30.000 mm Wassersäule.
Praktisch alle Hardshelljacken auf dem Markt gelten als wasserdicht.
Für Outdoorbekleidung wichtig
Entscheidend ist, für welche Einsatzbedingungen Sie Ihre Jacke benutzen wollen
wie alt sie ist und welche Eigenschaften sie neben der Wasserdichtigkeit noch aufweisen soll.
Eine regelmäßige Imprägnierung Ihrer Jacke wirkt wasserabweisend und schützt davor, dass der Wind das Wasser durch den Stoff drücken kann.
Achten Sie unbedingt auch auf den Frontreißverschluss, wenn Sie sich eine neue Jacke kaufen möchten. Der beste Stoff mit Höchstwerten bei der Wassersäule nützt nichts, wenn das Regenwasser über den Reissverschluss eindringen kann. Das habe ich mit Freunden festgestellt, als wir unsere extrem leichten Regenjacken nach einer Trekking-Tour durch das Fagaras-Gebirge verglichen haben.
Neben der Wassersäule müssen Sie beim Kauf einer neuen Jacke darauf achten, dass der optimal sitzt und die Kapuze gut geschnitten ist.
In jedem Fall sollte der Stoff atmungsaktiv sein, damit Sie beim Tragen nicht ins Schwitzen kommen.
Ein Gedanke zu „Was bedeutet „Wassersäule in mm“ bei einer Regenjacke? Wasserdicht oder wasserabweisend“
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